"Museum für zuhause"
"museum für zuhause"
Unter dem Motto „Museum für zuhause“ bieten wir Ihnen die Möglichkeit, sich im Rahmen verschiedenster Aktionen wie etwa Malwettbewerben oder Bastelprojekten selbst künstlerisch zu entfalten. Hinzu kommen interessante Informationen und Kurzberichte rund um die Dauerausstellungen .
Kreativideen
Glücksschweinchen zum Jahreswechsel
Heute wird es etwas philosophisch, denn heute geht es um das „Glück“.
Glücksbringer und Glückswünsche sind in den meisten Familien eine klassische Tradition an Silvester. Dabei greifen wir oft zurück auf vertraute und gewohnte Symbole wie Marienkäfer, Kleeblätter, Hufeisen, Schornsteinfeger oder Glücksschweine. Viele dieser Glückssymbole stammen aus dem Lebensalltag der Menschen viele Jahrhunderte vor unserer Zeit. Bei dem Schwein und dem Hufeisen zum Beispiel geht es um körperliche Stärke und Wohlstand, Marienkäfer vertilgen Schädlinge und helfen so den Bauern.
Wie man ein Glücksschweinchen aus Papier basteln kann, zeigt die Anleitung im PDF.Reliefkunst (2): Faden- oder Nagelkunst
Vor ein paar Tagen gab es eine ausführliche Theorie zu Paperclay und Reliefkunst. Heute lassen wir das mal als Hintergrundwissen so stehen und zeigen euch einfach zwei weitere Beispiele, die sich im Übrigen auch als Weihnachtsgeschenke eignen. Solltet ihr das letzte Mal verpasst haben, schaut einfach bei uns auf der Webseite nach.
Das zweite Reliefkunst-Beispiel gibt es hier zum Download.Reliefkunst (1): Paperclay
Nachdem wir euch im Frühjahr den Salzteig als traditionelle einfache Modelliermasse für den Gebrauch zuhause vorgestellt haben und vor ein paar Wochen das sogenannte „Fake-Porzellan“ als eine geschmeidigere Variante des Salzteigs, gibt es euch heute eine weitere Modelliermasse: das sogenannte Paperclay oder deutsch „Papierton.“ (Tatsächlich gibt es keinen offiziellen deutschen feststehenden Begriff, denn Paperclay ist eine verhältnismäßig junge Neuentdeckung unter den Modelliermassen.)
Paperclay ist eine intelligente Verschmelzung aus zwei Grundformen: einer tonbasierten Modelliermasse (traditioneller Ton bzw. luftrocknende Alternativen) und Pappmaschee. Im Unterschied zum Fake-Porzellan ist das Paper Clay, wenn richtig angemischt, eine extrem vielseitige, stabile Masse, die ähnlich wie Pappmascheemasse ideal ist zum Modellieren auch größerer Modelle (denkt mal an die Fastnachtsfiguren), nach dem Trocknen auch für Jahre stabil bleibt und nicht wie der Salzteig oder das Fake-Porzellan Feuchtigkeit anzieht. Im Unterschied zu Ton oder lufttrocknender Modelliermasse zieht sich Papierton beim Trocknen nicht zusammen und wird nicht kleiner. Das ist sehr wichtig, wenn man über eine Grundform aus Draht, Karton oder Plastik arbeitet, da sonst Risse entstehen.
Hier geht’s zum PDF mit der genauen Anleitung.Geschenkebox
Heute geht es um ein weiteres Thema, das für die Weihnachtszeit ideal ist. Ohnehin kann man sich nie früh genug auf Weihnachten vorbereiten.
Wir basteln – Trommelwirbel – eine Geschenkebox!
Oftmals wird der Verpackung nicht so viel Wertschätzung entgegengebracht wie dem eigentlichen Inhalt. Es lohnt sich jedoch, bei der einen oder anderen Box genauer hinzuschauen.
Im PDF zeigen wir euch, wie ihr eine ganz besondere Geschenkebox selber herstellen könnt.Kränze aus Papier und "Hutzeln"
Heute haben wir das Thema „Kranz“ für euch. Kränze kann man mit diversen Methoden gestalten - ob flechten, stecken oder kleben: Es gibt viele Möglichkeiten. Wollt ihr nicht viel Material zukaufen, empfiehlt es sich, auch hier mit Naturprodukten wie zum Beispiel Tannenzapfen oder Holzstöckchen zu arbeiten. Habt ihr nicht viel Platz zum Gestalten, empfehlen wir euch einen Papierkranz. Im PDF zeigen wir euch eine Papierkranzidee sowie eine Kranzvariante mit Tannenzapfen.
Hier geht's zum Download der genauen Bastel-Anleitung.Wir freuen uns übrigens, wenn ihr euer Ergebnis auf der Facebookseite der Stadt Pirmasens in den Kommentaren oder auf Instagram postet!
Fake-Porzellan herstellen
Da der Ausstellungsbetrieb aktuell zwangsweise ruht, haben wir glücklicherweise wieder die Zeit, euch in kleinen Bild-Text-Tutorials wöchentlich Kreativ- und Bastelideen näher zu bringen, um so der Langweile und Novembertristesse entgegenzuwirken.
Da die Bäume momentan rasant ihre Blätter verlieren, möchten wir, bevor es dazu zu spät ist, die Chance ergreifen und mit einem Projekt starten, bei dem es um eine Modellier- und Abdrucktechnik mit Blättern geht.
Dabei stellen wir euch das sogenannte „Fake-Porzellan“ als kostengünstige, selbstherstellbare Modelliermasse vor und zeigen eine ganz einfache Umsetzung, die selbst für Bastelmuffel interessant sein könnte.
Hier geht's zum Download der genauen Bastel-Anleitung.Kreativideen mit Kleister
Da wir in die Sommerpause gehen, möchten wir euch heute als vorläufig letzte Kreatividee ein kleines Sammelsurium an Ideen zum Thema Kleister mit auf den Weg geben. Meistens hat man davon noch irgendwo eine offene Packung vom letzten Tapezieren rumstehen – und er lässt für alles Mögliche verwenden. Wenn ihr dann noch Zeitungspapier, Toilettenpapier oder Luftballons habt, kann euch die Langeweile nichts mehr anhaben.
Verwendung 1 – der Klassiker
Die häufigste Verwendung im dekorativen Bereich findet Kleister in der Herstellung von Pappmaché- Figuren meist mithilfe von Ballons. Als Beispiel haben wir euch einen noch unfertigen Drachenkopf auf einem der Bilder dazu gelegt. Hierfür müsst ihr nur einen Ballon aufpusten, Kleister anrühren, Zeitungspapier zerreißen und los geht’s. Augen und Ohren können anmodelliert, größere Dinge aus Tonpapier ergänzt werden. Gerne könnt ihr euch etwas weiter vorwagen und zum Beispiel andere Objekte nehmen wie etwa eine Schale, diese zum Schutz mit Folie abdecken und danach fleißig Papier anbringen, um so eine andere Form zu erhalten.Verwendung 2 – Pappmaché, aber Richtiges!
„Richtiges“ Pappmaché ist eine zerkleinerte Masse aus Papier und Kleister, die solange zerkleinert wurde, bis eine geschmeidige, modellierbare Menge entsteht. Profis schwören hier auf die Verwendung von Eierkartons, allerdings sind diese schwer zu zerteilen, daher empfehlen wir für kleinere Projekte die Verwendung von Toilettenpapierrollen.Die Rollen werden in ein Behältnis wie eine kleine Waschschüssel oder einen Eimer gegeben, dann kommt Wasser dazu. Wenn die Rollen eingeweicht sind, kann das Innere der Rolle entfernt werden, der Rest des Papiers wird mit den Händen zerrupft, bis nur noch ganz kleine Fetzen vorhanden sind. Jetzt wird Kleisterpulver hinzugefügt und die Masse gut vermengt. Wer Farbe möchte, kann hier bereits Farbmittel wie etwa Acrylfarbe hinzugeben. Achtung: Handschuhe tragen, um die Hände zu schonen! Die so entstandene Masse muss man am Ende noch gut ausdrücken, am besten mit einem alten Küchen- oder Handtuch. Nun kann mit der Masse modelliert werden. Unser Beispiel ist ein lustiges Fantasietier aus einem unserer Workshops.
Verwendung 3 – Dekorative Fadenelemente, wahlweise mit kleiner Lichterkette
Nichts Neues, aber ein extrem guter Zeitkiller sind selbstgemachte Deko-Elemente aus Schnüren.Was ihr braucht: Tapetenkleister, eine Schale zum Anrühren, Luftballons, Schnur, Wolle oder Faden und vor allem viel davon. Auch hier bedarf es keiner großen Anleitung: Faden auswählen, Luftballon aufpusten, Kleister anrühren und dann immer ein wenig von dem Faden in den Kleister tunken. Der Faden kann nun am Luftballon angebracht werden. Ab jetzt heißt es Ausdauer und Koordination – Faden tunken, über den Ballon legen, dabei möglichst straff ziehen, wieder tunken, anlegen, tunken anlegen... Das macht ihr so lange, bis ihr ein dichtes Netz aus Fäden habt. Dann den Faden abschneiden und trocknen lassen.
Nach ca. zwei Tagen bringt ihr den Luftballon mit der Nadel zum Platzen und zieht über ein größeres Loch eure nun feste Fadenform heraus. Je nachdem ob ihr einen feinen Faden oder eine grobe Schnur verwendet und wie fest ihr das Ganze anlegt, kann es passieren, dass eure runde Form sich am Ende etwas zusammenzieht und witzige grumpelige Formen entstehen. Lasst euch davon nicht entmutigen, auch das kann sehr lustig und dekorativ aussehen, wenn man mehrere davon hat. Auch kann man die Form am Ende noch vorsichtig etwas „zurechtziehen“.
Viel Spaß beim Werkeln und ein paar wunderschöne Ferien wünscht euch das Team vom Forum ALTE POST!
P.S.: Kein Kleisterfan? Dann schaut doch mal bei den Kreativideen der letzten Wochen, sicher ist da etwas für euch dabei.
Abstraktes Malen mit Hilfsmitteln (2) - Folie/Frottage
Eine einfache Art des malerisch-abstrakten Gestaltens ist das Malen mit Hilfsmitteln. Zum Einsatz kann kommen, was sich anbietet – zuletzt haben wir gezeigt, was man Schönes mit Kreppband anstellen kann. Heute möchten wir das Thema „Folie“ vorstellen und euch ein Beispiel geben, was man daraus machen kann.
Wir brauchen auch dieses Mal festes Papier oder idealerweise eine Leinwand, außerdem Acryl-, Gouache- oder sehr dicke Wasserfarben, Folie (zum Beispiel Verpackungsreste oder Frischhaltefolie), Kreppband zur Fixierung des Papiers sowie Schwamm oder Pinsel.
Die Technik, die dabei Verwendung findet, ist eine einfache Form des Abdruckens.
Zunächst richtet ihr euren „Arbeitsplatz“ ein und klebt mit Kreppband euer Papier auf eurer Arbeitsunterlage fest, möglichst so, dass an den Kanten möglichst gerade Ränder entstehen.
Nun bemalt ihr euer Papier dick mit Farbe; ob ihr Pinsel oder Schwamm bevorzugt, bleibt dabei ganz euch überlassen.
Ihr solltet dabei schnell arbeiten, sodass die Farbe noch feucht ist für den nächsten Schritt.
Nun kommt die Folie zum Einsatz. Die Folie wird auf die Farbe gelegt und mit den Fingern hineingedrückt. Achtung: dabei nicht versuchen, sie flach aufzubringen, sondern die Folie etwas „kräuseln“, sodass ganz unterschiedliche Formen entstehen. Jetzt heißt es erstmal warten und trocknen lassen.
Sobald das Bild trocken ist, könnt ihr die Folie abziehen. Wenn alles geklappt habt, könnt ihr nun ein feines Muster erkennen, das von der Seite betrachtet leicht glänzt und aussieht wie feine Fischschüppchen.
Diese Formen können euch als Ausgangsbasis dienen. Entweder ihr entscheidet euch, das Bild zu lassen wie es ist, oder ihr bearbeitet es weiter. In unserem Beispiel haben wir die Zwischenräume zwischen den „Schüppchen“ ausgemalt, um das Muster dazwischen zu verdeutlichen. Macht ihr das mit Weiß, kommt euch das Muster optisch entgegen – macht ihr es mit Schwarz, sieht es eher aus wie eine Vertiefung, also Furchen. Vielleicht entdeckt ihr aber auch ein Tier wie ein Fisch oder eine Pflanze in den Formen. Wenn ihr irgendwo drüber malt, ist das nicht schlimm, nichts ist in Stein gemeißelt.
Tipp: Lasst euch Zeit und das mit Folie bearbeitete Blatt/Bild auf euch wirken, bevor ihr beginnt, daran weiter zu malen.
Salzteig
Heute möchten wir euch gerne einen Klassiker im Bereich des Modellierens bzw. des plastischen Arbeitens in Erinnerung rufen. Es handelt sich um eine Modelliermasse, die sicherlich alle Erwachsenen aus ihrer Kindheit kennen und die superschnell und günstig herzustellen ist. Die Masse, von der wir sprechen, besteht aus den Grundzutaten jedes Backgerichtes und findet sich in wirklich jeder Küche.
Die Rede ist natürlich vom Salzteig: Salzteig besteht aus Salz, Mehl, Wasser und für den feinen Schliff Öl. Salzteig ist ein Allrounder und kann sehr gut für die unterschiedlichsten Ideen Verwendung finden, zum Beispiel als Anhänger, als Basis für kleine Figuren oder Skulpturen. Er kann mit Lebensmittelfarbe eingefärbt oder erst am Ende bemalt werden. Einen Nachteil gibt es allerdings: Die Poren des Teigs sind durch das Salz sehr groß, sodass man beim Bemalen mit normalen Farben eine weiße Grundierung braucht oder im Vorfeld bei der Herstellung mit sehr feinem Salz, Grieß oder Reismehl experimentieren muss, um eine ganz geschmeidige Knetmasse zu erzeugen.
Das Kernrezept: 2 Tassen Mehl, 1 Tasse Salz und Wasser gut verkneten.
Bei Nutzung von Lebensmittelfarbe kleine Portionen abteilen, ein paar Farbtropfen auf diese Masse verteilen und nochmals gut verkneten.
Fertige Arbeiten ca. zwei Tage an einem trockenen Ort ruhen lassen, das anschließende Aushärten im Ofen ist optional, kann aber für eine längere Haltbarkeit sorgen (ca. eine Stunde bei 140°C).
Tipp: Plaka- oder Lackfarbe eignet sich am besten zum Bemalen.
Um euch zu inspirieren, haben wir hier ein paar kleine Eigenversuche und ihre Ergebnisse als Beispiele gesammelt.
Abstraktes Malen mit Hilfsmitteln (1) - Kreppband
Eine einfache Art des malerisch-abstrakten Gestaltens ist das Malen mit Hilfsmitteln. Zum Einsatz kann kommen, was sich anbietet: Kreppband, eine runde Kartonunterlage von der letzten Tiefkühlpizza oder auch Folie – im Grunde alles, was Effekte in der Farbe erzeugen kann oder beim Verdecken des Maluntergrunds mit dem Hilfsmittel zu schönen glatten Rändern führt. Wir zeigen euch heute eine der beliebtesten Varianten: Malen mit Kreppband.
Wir brauchen: festes Papier oder idealerweise eine Leinwand; Acryl-, Gouache- oder sehr dicke Wasserfarben; Klebebänder (bevorzugt Malerkreppband), die sich leicht wieder lösen lassen (kein Paketband); Schwamm.
Das Kreppband bietet eine ideale Ausgangsbasis, um auf eurem Bild sehr akkurate Streifen zu setzen oder die Leinwand in einzelne farbige Abschnitte zu unterteilen. Dabei ist es sinnvoll, euer Bild in mehreren Malstufen zu entwickeln. Soll heißen: Bevor ihr Streifen aufklebt, wählt ihr eine Untergrundfarbe, in der ihr eure Leinwand färbt. Diese Farbe wird später von den Streifen verdeckt, wenn ihr eure anderen Farben auswählt, kommt am Ende aber am stärksten zur Geltung, wenn alles trocken ist und ihr die Klebstreifen wieder abzieht.
Nachdem ihr euer Papier oder eure Leinwand in eurer bevorzugten Farbe angemalt hat, muss sie gut durchtrocknen. Wenn das Bild trocken ist, könnt ihr mit dem Streifenkleben beginnen. Dabei könnt ihr ganz nach Lust und Laune schematische Muster mit Quer- und senkrechten Streifen ziehen oder dynamische chaotische Muster mit Diagonalstreifen. Ihr könnt auch mit der Dicke der Klebestreifen variieren.
Tipp 1: Streifen immer bis zum Seitenrand kleben und nicht schon an der Kante aufhören. Auch beim späteren Tupfen mit dem Schwamm nicht die Seiten vergessen.
Jetzt habt ihr mehrere Möglichkeiten. Ihr könnt einzelne Felder, die durch die Klebestreifen entstanden sind, einzeln bemalen, dabei bedarf es etwas Geduld. Oder ihr schnappt euch einen Schwamm und tupft einen bunten Farbübergang. In unserem Beispiel haben wir Lila mit Weiß, einem bisschen Blau und zur Mitte hin einem Tupfen Schwarz gemischt, um spannende Hell-Dunkel-Effekte zu erzielen.
Tipp 2: Beim Tupfen anfangs nicht zu viel Farbe nehmen und den Schwamm mehrfach auf das Bild tupfen, bis fast keine Farbe mehr übrig ist. Mittlere Farbpartien bei Bedarf mit Weiß nachträglich nachbearbeiten. Dabei darauf achten, dass ihr den Schwamm so benutzt, dass ihr nicht unmittelbar mit Schwarz tupft, nachdem ihr Weiß benutzt habt.
Wenn die Farbe angetrocknet ist, könnt ihr die Klebebänder abziehen – es zeigt sich ein klares geometrisches Muster in eurem Bild. Solltet ihr jedoch euer Zwischenergebnis samt den Bändern mögen, könnt ihr es auch als Materialmixbild so stehen lassen, wie es ist.
Falten mit Quadratpapier
Eigentlich wollten wir euch heute zeigen, wie ein Leporello aussehen kann, also ein sogenanntes Faltbuch. Doch beim Bearbeiten des Papiers entstanden interessante Formen, die wir einfach nicht ignorieren konnten – ihr seht sie hier:
Die Ergebnisse zeigen u.a. ein kleines, schwarzes Raumschiff und eine Blume, die sich flexibel bewegen lässt und die, je nachdem wie ihr sie haltet, auch ein Stern oder eine Krone sein kann. Dabei hat alles ganz harmlos mit einem Quadratpapier angefangen …
Für die heutige Idee braucht ihr: quadratisches Papier (es muss kein Origamipapier sein, der Notizblock tut es auch), einen guten Klebestift und Fingerspitzengefühl.
Das Blatt wird einmal über die Mitte zusammengefaltet, sodass zwei Seiten aufeinandertreffen. Wenn ihr es öffnet, habt ihr eine Mittellinie, die sogenannte Talfalte, parallel zu den äußeren Seiten.
Dann dreht ihr das Blatt auf den Rücken, nehmt eine Spitze des Blattes und faltet sie auf die diagonal gegenüberliegende Seite. Ein zweiter, diesmal diagonaler Knick entsteht. Ihr öffnet das Blatt und macht das gleiche mit den anderen beiden Spitzen. Nun habt ihr drei Knicke und damit sechs Linien im Papier, die sich in der Mitte treffen. Das ist eure Grundform.
Was macht ihr jetzt damit?
Wenn ihr die zwei senkrechten Linien (Talfalten) nun eindrückt, entsteht ein Stück, das je nach Blickwinkel aussieht wie eine Schleife oder von der Seite wie ein großes Dreieck.
Möchtet ihr eine Blume oder einen Stern basteln wie in unserem Beispiel, benötigt ihr acht Blätter. Am Ende des Faltens und Eindrückens werden alle Stücke mit der großen dreieckigen Außenseite zusammengeklebt – immer eins mit dem anderen, bis eine ganze Kette entsteht. Nun müsst ihr nur noch das letzte der acht mit dem ersten verkleben, fertig.
Wollt ihr ein Spielzeug, das so ähnlich funktioniert wie die berühmten Regenbogenspiralen, dann braucht ihr mindestens zehn Blätter. Dazu macht ihr genau das Gleiche wie bei der Blume, aber Achtung: Das letzte Stück wird nicht mit dem ersten zusammengeklebt. Das Ganze bleibt so beweglich und lässt sich nun wie die Spirale zwischen den Händen balancieren und in Schwingung versetzen.
So ganz nebenbei: Wer einfach nur das Raumschiff wollte … das habt ihr schon längst.
Krakelieren
Vielleicht habt ihr auf Ölgemälden schon mal so kleine, haarfeine Risse beobachtet. Diese Risse, die der Fachmann als Krakelee bezeichnet, sind natürliche Begleiterscheinungen eins Gemäldes. Umso älter das Bild ist, umso wahrscheinlicher gibt es Sprünge im Bild. Das liegt daran, dass der Untergrund, auf dem das Bild gemalt wurde, sich je nach Temperatur und Luftfeuchtigkeit verändert. Bei Trockenheit zieht sich ein Holzuntergrund zum Beispiel stark zusammen. Holz war im Mittelalter stärker verbreitet als Leinwände aus Leinen, viele Altarbilder bestehen aus Holz, was ihre Erhaltung erschwert. Heutige Leinwände sind etwas weniger empfindlich, arbeiten dennoch still und leise und gaaanz langsam vor sich hin. Die Farben (Malmittel) des Bildes – also Öl, Tempera oder Acrylfarben – verändern sich ebenfalls und reagieren auf das Klima.
Maluntergrund und Malmittel bewegen sich also kontinuierlich. Und wenn sie sich zuviel bewegen, entstehen „Bäääm“ Risse. Aber es gibt auch Bilder, die am ersten Tag ihres Entstehens schon Risse bilden und zwar dann, wenn der Maler nicht weiß, wie man richtig mit den Farben umgeht. Bei Ölbildern macht sich dies dann bemerkbar, wenn der Ölanteil in der Farbe unterschiedlich groß ist, es kommt zu Spannungen zwischen den Farben.
Was für jeden Sammler und Konservator eine Katastrophe ist, das dürft ihr jetzt mal mit einem kleinen Trick nachstellen.
Wählt zwei Farben aus, eine helle Farbe und eine dunkle Farbe. Bemalt den Untergrund mit einer Farbe. Lasst die Farbe komplett trocknen (man kann gleich mehrere Blätter bemalen dann kann man mehr experimentieren). Tragt mit dem Pinsel Bastel- oder Holzkleber auf (auf keinen Fall Alleskleber!) und verstreicht ihn gut. Achtung: Den Kleber solltet ihr danach sofort aus dem Pinsel waschen, da er sonst trocknet und hart wird.
Während der Kleber auf dem Bild für ca. 5 Minuten antrocknet (nicht durchtrocknen), verdünnt ihr eure zweite Farbe mit ein paar Wassertropfen. Dann streicht ihr sie ganz sanft ohne viel Druck über das Bild. Am Ende heißt es abwarten und beobachten, was beim Trocknen passiert.
Tipps:
Testet verschiedene Farbkombinationen.
Probiert verschiedene Malbewegungen mit dem Pinsel aus, wenn ihr den Kleber verstreicht: nach oben, zur Seite oder quer. Ihr könnt auch Tupfen oder Kreise ziehen.
Lasst Stellen mit mehr und mit weniger Kleber.Beobachtet, wie sich das auf eure Bilder auswirkt. Im Idealfall erhaltet ihr sehr unterschiedliche Ergebnisse.
So könnten eure Werke aussehen:
Objekte aus Zeitungspapier
Heute möchten wir euch ganz im Sinn des Recyclings ein paar Objekte aus Zeitungspapier vorstellen. Zeitungspapier ist sehr vielseitig und kann für eine Unmenge Dinge unterschiedlichster Art Verwendung finden. Solltet ihr kein Zeitungspapier haben, tun es natürlich auch andere Papierreste aus Zeitschriften.
Beispiel 1: Flechtarbeiten, der Klassiker
Ihr braucht einen Aufbewahrungsbehälter, zum Beispiel für Stifte? Kein Problem. Schnappt euch das Zeitungspapier, nehmt eine Seite (dafür teilt ihr einen Bogen in der Mitte an der Knickkante) und faltet einen Streifen, indem ihr immer in eine Richtung faltet. Dabei entsteht ein dicker Streifen, der sich gut für Flechtarbeiten verwenden lässt und später für Stabilität sorgt. Umso länger der Streifen ist, umso leichter fallen euch die Flechtarbeiten. Dann flechtet ihr die Streifen ineinander, indem ihr jeweils einen Streifen über und dann wieder unter den anderen schiebt.
Um den Rand am Ende zu gestalten müsst ihr die Streifen nach oben klappen und die Querstreifen enger ziehen (das ist der schwierigste Teil). Wenn die Streifen am Ende störrisch sind, hilft der gute alte Tacker, um die Kanten zu befestigen. Idealerweise macht man das im Team.
Beispiel 2: Gebäude aus Papierträgern
Im Forum ALTE POST nutzen wir Papier gerne, um kleine Röllchen zu gestalten, die dann später als „Holzpfosten“ für Miniatur-Fachwerkhäuser im Stil von Heinrich Bürkels Darstellungen dienen können. Natürlich kann man daraus aber auch ganz andere Türme oder Figuren bauen.
Wollt ihr diese Technik nutzen, dann nehmt ihr ebenfalls ein geteiltes Zeitungspapierblatt. Beginnt an einer Seite, klappt die Spitze ein, rollt das Ganze über die Mitte hinweg auf die andere Seite und fixiert das Röllchen am Ende mit einem Klebestreifen. Danach können die Seiten je nach Bedarf gekürzt werden. So erhaltet ihr „Baumaterial“ für eure Gebäude. Nun kann man im Schichtverfahren Wände zusammenkleben oder Pfosten aufstellen. Wem das freie Gestalten schwer fällt, darf gerne ein Pappstück als Unterlage verwenden und dieses bekleben, wie bei unserem Dach geschehen.
Beispiel 3: Freies Gestalten mit Zeitung
Selbstverständlich lassen sich auch die verrücktesten Figuren erstellen. Wir wäre zum Beispiel ein Fantasietier? Unser drittes Beispiel ist angelehnt an die Figuren Salvador Dalis – einige seiner Werke waren im Frühjahr 2019 bei uns im Forum ALTE POST als Ausstellung zu sehen.
Für diese Arbeit braucht ihr keine bestimmte Technik, sondern nur Inspiration, eventuell einen Draht, um eine Grundform zu biegen, außerdem Kleister, einen guten Alleskleber oder Klebeband sowie kleine Hilfsmittel, wie zum Beispiel Schaschlik- Spieße, um der Figur eine Grundform zu geben.
Drucken mit Hausmitteln
Wie ihr vielleicht wisst, gibt es in der Kunst unterschiedliche Drucktechniken, mit denen man Bilder erstellen kann. Das „künstlerische Drucken“ hat allerdings wenig gemeinsam mit dem, was man allgemein unter Drucken versteht, zum Beispiel wenn der Drucker zuhause für euch eine bunte Seite ausspuckt.
Beim künstlerischen Drucken gibt es viele Techniken, zum Beispiel Holzdruck, Buchdruck, Linoldruck oder die Radierung; sie lassen sich grob in die zwei Verfahren Hoch- und Tiefdruck aufteilen. Alle Techniken haben gemeinsam, dass man eine Druckplatte (Holz beim Holzdruck, Kupferplatten bei der Radierung etc.) benötigt, die erst bearbeitet, dann mit Farbe bestrichen und im Anschluss in einer Druckerpresse fest auf ein Papier gepresst wird, um so einen Abdruck herzustellen.
Auch ihr könnt zuhause einen Druckversuch starten.
Ihr braucht dazu eine leere Saft- oder Milchpackung (sie sollte vorher mit Wasser ausgespült und getrocknet werden), einen Kugelschreiber, einen Pinsel oder eine Farbrolle und natürlich Farbe und ein Blatt Papier.
Der Rest ist schnell erklärt. Milch-/Obstpackung aufschneiden und in einzelne Stücke zerlegen, das sind eure Druckplatten. Dann den Kuli nehmen und ein Muster, ein Wort oder was auch immer euch gerade einfällt einritzen – mit viel Kraft, um möglichst tiefe Linien zu erzeugen. In unserem Beispiel steht "Art", das englische Wort für Kunst. Achtung: Wörter müssen spiegelverkehrt geschrieben werden.
Dann mit Pinsel, Schwamm oder Rolle vorsichtig und auf der ganzen Fläche Farbe verteilen.
Im letzten Schritt eure Druckplatte auf ein Papier legen und ganz fest und gleichmäßig festdrücken. Je nach Farbmenge und Farbverteilung auf eurer Platte kommen mehr oder weniger klare Ergebnisse heraus, probiert es aus.
Bunte Kreiskompositionen
Heute wollen wir euch eine Idee vorstellen, die letztes Jahr unter anderem auch bei unserer Bauhaus-Ausstellung für viel Spaß und lustige Ergebnisse gesorgt hat.
Bauhaus-Lehrer wie Kandinsky und Klee haben sich in ihrem Unterricht viele Gedanken über Farben und Formen gemacht und sie dann in abstrakten Kompositionen zusammengefügt; bei abstrakter Kunst erkennt man auf der ersten Blick nicht immer, an was der Künstler gedacht hat. Wir möchten euch dazu ermuntern, mit einer dieser Formen, nämlich dem Kreis, eine Übung zu machen.
Dazu brauchen wir:
Papier mit jeweils einer Farbe, mindestens drei verschiedene (zum Beispiel Rot, Gelb, Blau etc.), eine Schere, einen Klebestift, einen Bleistift und Objekte, die eine Runde Form haben wie Tassen, Spitzer, Gläser etc.; drei oder vier Größen genügen.Zunächst umfahren wir mit dem Bleistift die Umrisse der Tasse, so erhalten wir auf dem Papier einen Kreisabdruck, wir machen dies mehrfach und mit allen Objekten auf dem Papier eurer Wahl. Dabei gilt generell: Umso mehr Kreise, umso besser. Große Kreise braucht ihr nicht so oft, kleine dafür öfter – zum Beispiel zwei ganz große, vier mittelgroße, sechs kleine und zehn ganz kleine.
Wenn ihr fleißig Kreise aufgemalt habt, kommt der etwas anstrengende Teil, das Ausschneiden. Alle fertigen Kreise landen in einem Kistchen/Gefäß, damit nichts verloren geht.
Jetzt kommt der spaßige Teil: das Ausprobieren und Zusammenstellen der Punkte auf dem Blatt. Grundsätzlich ist alles erlaubt, ihr dürft die Punkte auf euer Blatt kippen oder sie einzeln darauf legen, dabei können Figuren, die Ähnlichkeit mit echten Objekten haben, zum Beispiel Tiere oder kleine Planetenkonstellationen, oder ganz verrückte Kombinationen ohne offensichtlichen Sinn entstehen.
Wichtig ist, dass ihr ausprobiert und - wenn euch ein Ergebnis gefällt - davon ein Foto macht, so kann man immer wieder neu ausprobieren und am Ende vergleichen.
Die Älteren von euch werden jetzt schnell feststellen, dass total sinnfreies Draufwerfen der Punkte schnell an Reiz verliert. Tatsächlich haben Künstler einen Gedanken im Kopf, den sie, oft auch unbewusst, nach Gefühl verfolgen. Der Künstler - und damit ihr - entscheidet, was auf dem Bild passiert.
Man kann Unterschiede in Form und Farbe nutzen, helle Farben als Kontrast dunklen gegenüberstellen, Querlinien entstehen lassen aus hintereinander gelegten Punkten, die durchbrochen werden von einer anderen schrägen Punktelinie. Große Kreise können mit kleinen kombiniert und überlagert werden, sie können sich abwechseln oder Gruppen auf dem Blatt bilden nach Farbe, Form oder einem Muster. Ein großer Punkt kann ein Zentrum in der Mitte sein und der Rest ein tanzender chaotischer Haufen oder sie sind alle fein säuberlich aufgereiht wie die Soldaten.
Es liegt in eurer Hand!
Frühlingsdeko mit Klopapierrollen
Klopapier scheint aktuell ein rares Gut zu sein, zur Toilette gehen müssen wir aber immer und deshalb hat bestimmt jeder von euch eine ganz praktische Bastelzutat zuhause: Wir sprechen natürlich von Klopapier- oder wahlweise Küchenpapierrollen!
Wie vielseitig diese sind, habt ihr bestimmt schon bei allerlei Bastelaktionen erfahren. Und auch wir möchten euch heute eine, wenngleich nicht neue, Idee mit Klopapierrollen präsentieren.
Was ihr braucht: Klopapierrollen (so viele wie möglich); eine starke Schere, gerne eine Stoffschere; Farben (Öl, Acryl … - was ihr vorrätig habt), Wasser und einen guten, schnell trocknenden Bastel-/Alleskleber.
Dann kann es auch schon losgehen!
Im ersten Schritt nehmen wir die Klopapierröllchen und drücken sie leicht platt, sodass zwei Knicke entstehen. Im zweiten Schritt zerschneiden wir die so besser greifbare Rolle in ca. fünf bis sieben Stückchen. Die Stücke sollten möglichst gleich breit sein, es ist aber nicht schlimm, wenn sie variieren. Zur Orientierung: Ein Finger breit haut in der Regel hin. Der Karton leistet Widerstand – im Zweifelsfall ältere Geschwister oder Mama/Papa um Hilfe bitten beim Schneiden.
Als Ergebnis solltet ihr viele kleine Kringel bekommen, die schon Ähnlichkeit mit einem Blatt oder einer Blüte haben. Der nächste Schritt ist der lustigste, denn hier könnt ihr erstmal ganz frei ausprobieren und Formen legen. Lasst euch Zeit!
Wenn ihr eine Figur habt, die euch gefällt, zum Beispiel eine Blume, einen Zweig etc., klebt ihr diese sorgfältig mit Bastelkleber zusammen, lasst sie trocknen und bemalt sie anschließend mit Farbe.
Nach einem Tag Trockenzeit kann man die so entstandenen Figürchen entweder einzeln aufhängen oder zu einer großen Figur zusammenfügen bzw. -kleben und mit kleinen Nägeln beispielsweise an der Wand als Deko fixieren.
Malen wie Bürkel
Die Sonne scheint, Blumen und Bäume blühen und ringsherum grünt es.
Zwar hat unser Herr Bürkel selten Blumenbilder gestaltet. Er kannte sich jedoch aus mit allerhand Blumen und Gräsern und verbrachte oft Zeit in der Natur, um einzelne Pflanzen mit dem Bleistift zu skizzieren. Wie detailliert dann so ein Baum oder Busch bei Bürkel aussah, könnt ihr in dem Detailbild zu dem am Donnerstag (16.04.2020) besprochenen Gemälde "Ruinen“ sehen. Hier zeigt sich Bürkels künstlerisches Können.
Aufgabe:
Malt einen Baum oder einen Busch und geht dabei folgendermaßen vor: Zeichnet einen kahlen Baum mit Ästen, wählt eine Grundfarbe für die Blätter und dann tupft munter drauf los. Die Kleinen dürfen gerne den Finger benutzen, die Großen können sich mit dem Schwamm oder dem Pinsel austoben. Dabei solltet ihr immer darauf achten, mit dem Pinsel möglichst von oben zu "tupfen“ und nicht mit dem Pinsel zu malen, sodass viele kleine Punkte für die Blätter entstehen. Die Profis unter euch nehmen sich einen ganz schmalen Pinsel und setzen gezielt einzelne Punkte, so hat es Bürkel gemacht.Tipp 1: Lasst euch von echten Bäumen zum Beispiel im Garten oder bei einem kurzen Spaziergang inspirieren, besonders Kirsch- und Mandelblüten sind wunderschöne Modelle.
Tipp 2: Nicht nur einen Farbton wählen! Echte Bäume haben Licht und Schatten, hellt eure Farbe mit Weiß auf oder verdunkelt sie und gebt dem Baum eine Licht- und eine Schattenseite.
Die Bastelidee für Ostern im Mitmachmuseum vom Forum ALTE POST
An Ostern entstehen viele Abfälle, zum Beispiel die bunten Schalenreste von Eiern oder die leeren Pappmaché-Schachteln, aus denen die Eier stammen. Für all diese Dinge gilt:
Achtung: Bastelmaterialien!
Bunte Eierschalenstückchen (sauber und ohne Innenhaut) lassen sich ganz hervorragend in Kombination mit Bastelkleber oder Holzleim für kreative Ergüsse als Mosaiksteinchenersatz nutzen. Dafür braucht ihr nur eine feste Unterlage wie einen dicken Karton, Holzplättchen oder Ähnliches, Kleber und Eierschalen. Dann kann‘s auch schon losgehen – einfach Eierschalen zerdrücken und kreativ werden. Dabei ist alles möglich, etwa einfache Muster wie ein Herz, aber auch kleine Landschaften oder euer Name.
Tipp 1: Schält größere Stücke des gekochten Eies und löst daraus vorsichtig die Innenhaut ab, zerdrückt den Rest erst, wenn ihr mit der Mosaikarbeit beginnt. Die Eierschalen sollten trocken und möglichst fettfrei sein.
Tipp 2: Die Ergebnisse werden schöner, wenn ihr euer Ausgangsmaterial vorher zum Beispiel einfarbig bemalt und dann erst aufklebt.
Auch aus Eierschalenkartons lassen sich viele tolle Dinge bauen. Wie wäre es denn zum Beispiel mit ein paar bunten Tierchen?
Rund um die Dauerausstellungen
Heinrich Bürkel: Der umgestürzte Heuwagen
Das Gemälde „Der umgestürzte Heuwagen“ (um 1852/54 HBÖ 35, vormals: „Umgestürzter Heuwagen“ Bemerkung: Variation zu dem Kriegsverlust des Heimatmuseums Pirmasens (1135 BÜR MA 111), Öl auf Leinwand, gerahmt; signiert unten links: H. Bürkel) erzählt von einem klassischen Missgeschick. Auf einem Pfad auf einem kleinen Hochplateau stehend, sehen wir einen Bauern in Rückenansicht, der sich nachdenklich an den Kopf greift und in die dahinterliegende Ebene blickt. Vor ihm sitzt sein Hund, der aufmerksam und abwartend zu seinem Herrchen aufschaut. Zur Linken des Bauern sehen wir das titelgebende Element: einen mit Pferden bespannten und mit Heu beladenen Fuhrwagen, der fatalerweise zur Seite umgekippt ist. Die bereits abgespannten Pferde stehen ähnlich wie der Hund nah bei dem Bauern. Während das weiße Pferd in der Mitte sorglos grast, wendet das zweite den Blick ebenfalls zu dem Mann, fast so, als warte es auf eine weitere Entscheidung des Bauern.
Unweigerlich stellt sich die Frage, was geschehen ist.
Der genauere Blick auf die Umgebung gibt uns die Hinweise, um das Rätsel zu lösen. Der Boden des Weges im Vordergrund ist schlammig und mit Radspuren durchzogen. Im Hintergrund hängt eine dunkle Wolkenfront. Beachtet man nun die scharfe Krümmung des Weges, scheint der Fall eindeutig: Der Bauer hat augenscheinlich nicht die Geländesituation und die Ladung seines Wagens beachtet und ist zu schnell in die Kurve gefahren.
Das Thema des umgestürzten Heuwagens erfreute sich zu Bürkels Lebzeiten äußerster Beliebtheit. Dies zeigt auch die große Menge an Variationen, die er zu diesem Motiv anfertigte. So sind im Katalog zu Heinrich Bürkel von Bühler und Krückl aus dem Jahr 1989 allein mindestens 17 Gemälde mit dem gleichen Motiv gelistet. Während man sich heutzutage über Videos zu missglückten Stunts oder lustigen Tieren amüsiert, wählten die Zeitgenossen eine gleichfalls subtilere Variante der Schadenfreude.Heinrich Bürkel: Gebirgslandschaft am Watzmann
Das Thema des Gemäldes „Gebirgslandschaft am Watzmann“ (um 1850) HBÖ 6, vormals: „Mühle am Watzmann“; Öl auf Leinwand, gerahmt; signiert unten links: H. Bürkel) zeigt ein in der Romantik populäres Motiv. Der Berg „Watzmann“ mit seinen scharfkantigen Felsenformationen galt in Heinrich Bürkels Zeit noch als unbesteigbar. Viele Sagen ranken sich um die Geschichte dieses Berges und auch Malerkoryphäen wie Caspar David Friedrich, Johann Christian Dahl oder Adrian Ludwig Richter widmeten dem Berg einen Platz in ihrem Werk. Für Maler dieser Zeit war nicht nur die Form des Berges attraktiv, vielmehr verbirgt sich in der Erhabenheit und Fremdheit der Berge oftmals eine weitere Bedeutung. Viele Bürger des 19. Jahrhunderts suchten Gott in der Natur, ganz im Sinne des Pantheismus, bei dem sich die göttliche Präsenz in allen Dingen um uns herum zeigt. Berge als solche dienen in diesem Zusammenhang als Sinnbild der Präsenz Gottes. Heinrich Bürkel hat in seiner Umsetzung des Themas eine äußerst realistische und weniger romantische oder symbolische Ansicht des Berges geschaffen.
Der Blick des Betrachters wird gezielt von einer Steingruppe mit dunklen Tannen im Vordergrund über die Darstellung einer Mühle mit rastenden Tieren und weitere Wald- und Bergzüge hinweg nach oben hin zum Berg selbst und darüber hinausgeleitet.
Kleine leichte Puffwölkchen deuten an, dass es etwas gibt, das noch höher als der Berg liegt und sich unserem Blick entzieht. Auch die Lichtführung betont hier die zwei wichtigsten Themen des Bildes: den Berg selbst und die Wassermühle im Vordergrund mit den dahinter arbeitenden Menschen und der Gruppe an Nutztieren. Heinrich Bürkel verbindet dabei die Banalität des Alltags mit der Transzendenz der Religion und bleibt seinem Ruf als Genre (Alltags-)Maler dennoch treu. Eine sehr detaillierte und mit Liebe zur Natur ausgeführte Darstellung.Kupferstich mit dem Porträt von Thomas Müntzer
Dieser gewöhnliche, gerahmte Druck des Porträts von Thomas Müntzer, das ein unbekannter Kupferstecher 1701 anfertigte, besitzt zwar keinen materiellen Wert, ist aber das einzige Exponat im Hugo-Ball-Kabinett, dessen Provenienz neben der Totenmaske unmittelbar auf Hugo Ball zurückzuführen ist. Mit dem Reformator und Revolutionär Thomas Müntzer (um 1489-1525) hat sich Ball intensiv beschäftigt. So lautet ein Eintrag von 1917 in seinem tagebuch-ähnlichen Erinnerungsbuch „Die Flucht aus der Zeit“: „Über Münzer schrieb ich bereits 1914 in Berlin. Seitdem begleitet mich sein Kupferstich, der auch jetzt, während ich dies schreibe, vor mir hängt.“ Genau dieses Blatt, das bei Ball über dem Schreibtisch hing, gelangte über die Erben Balls in den Besitz der Hugo-Ball-Sammlung und ist nun Teil des Hugo-Ball-Kabinetts im Forum ALTE POST. An Müntzer faszinierte Ball dessen Radikalität im Glauben wie im politischen Handeln. Schon früh trug sich Ball mit dem Gedanken, eine Biografie Müntzers zu verfassen, und in seiner „Kritik der deutschen Intelligenz“ (1919) avanciert Müntzer, der im Bauernkrieg auf Seiten der Aufständischen kämpfte, zum positiven Gegenbild des Fürstenfreundes Luther.
Heinrich Bürkel: Stier und Bauer
Das Motiv von „Stier und Bauer“ (um 1847, Öl auf Leinwand, HBÖ 32) ist eine von drei bekannten Variationen dieses Themas. Daneben gibt es vier ähnliche Kompositionen mit dem Titel „Stier und Maler“, die allesamt zwischen 1845 und 1850 entstanden sind. Das Bild zeigt für Bürkel eine ungewohnt reduzierte, humoristische Szene, die in Sinne eines 'Close up‘ die Interaktion zwischen einem Bauer und einem Stier darstellt. Der Bauer, der sich auf einem Holzstapel unweit des Stiers befindet und dessen rötliche Jacke offensichtlich einer Attacke des Stiers zum Opfer gefallen ist, wirkt durch die geröteten Wangen zwar erschöpft, steht aber in gelassener Haltung und mit eher unaufgeregter Mimik über dem Stier. Die Bedrohung durch den Stier, der sich im Holzstapel mit einem Horn verkantet hat, scheint ihn nicht länger aus der Ruhe zu bringen. Fast schon unbekümmert blickt der Mann über den Stier hinweg hinaus in die Landschaft, wohl in dem Wissen, dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis sich die Situation wieder entspannt und das Tier sein Interesse an ihm verliert.Emmy Hennings: Die letzte Freude/Der jüngste Tag
„Der jüngste Tag“ ist die berühmteste Buchreihe des literarischen Expressionismus. Sie erschien als Forum für neue Dichtungen von 1913 bis 1921 im Leipziger Kurt Wolff Verlag. Im ersten Jahr wurden unter anderen Bände von Franz Werfel, Franz Kafka oder Georg Trakl veröffentlicht und bereits als fünfte Nummer Emmy Hennings’ schmales Bändchen „Die letzte Freude“, das elf Gedichte enthält. Mit dem Titel wollte Emmy Hennings mit der für sie typischen Demut und Bescheidenheit die vermeintliche Einzigartigkeit ihrer ersten Buchpublikation zum Ausdruck bringen – weitere erwartete sie selbst nicht. Doch sie täuschte sich: Bis zu ihrem Tod 1948 sollte Emmy Hennings noch viele Bücher veröffentlichen, darunter auch mehrere Gedichtbände.Liebesbrief von Hugo Ball an Emmy Hennings
Hugo Ball schrieb diesen Liebesbrief an seine Lebensgefährtin Emmy Hennings, als diese 1918/19 für einige Woche im Berner Krankenhaus lag, lebensgefährlich erkrankt an der damals grassierenden Spanischen Grippe. Ball antwortete damit auf einen Brief von Emmy Hennings, in dem sie wohl ihre tiefen Gefühle für ihn offenbarte. Emmy Hennings’ schwere Erkrankung brachte die beiden Liebenden noch näher zueinander, im Jahr darauf heirateten sie. Ihr Brief ist allerdings nicht überliefert: er war so existenziell, dass sie ihn in Hugo Balls Sarg legte, als dieser 1927 starb. Den Text finden Sie in: Hugo Ball: Briefe 1904-1927. Hrsg. und kommentiert von Gerhard Schaub und Ernst Teubner. Bd. 1. Göttingen 2003 (= Sämtliche Werke und Briefe. Bd. 10.1), S. 310f.Heinrich Bürkel: Brand in einem Dorf
Das Gemälde „Brand in einem Dorf“ (um 1826, Öl auf Holz, HBÖ 25) ist eine von 14 kleinformatigen Arbeiten, die Heinrich Bürkel im Münchner Kunstverein präsentierte. Trotz seines Miniaturformats von gerade mal 18 x 22 cm entfaltet das Bild inhaltlich eine explosive Wucht, sind wir doch augenscheinlich Zeugen einer sich anbahnenden Katastrophe.
Das Strohdach eines Wohnhauses in einer dörflichen Gemeinschaft steht des Nachts in Flammen, die drohen, auf die umliegenden Häuser überzugreifen. Bedrohlich lodert das Feuer, dessen Strahlkraft die gesamte Szenerie erleuchtet und dessen Rauchwolken bereits die Hälfte des nächtlichen Himmels verdecken. Menschen stehen vor Schreck erstarrt oder eilen alarmiert aus ihren Häusern. Doch Rettung naht: Eine Gruppe Dorfbewohner kommt dynamisch mit Pferdewagen und Wasserpumpe herangeprescht, um sich der Gefahr zu stellen.
Bürkel komprimiert hier eine Geschichte von existenzieller Bedeutung detailliert und auf engsten Raum. Zur Entstehungszeit des Gemäldes ist Heinrich Bürkel erst seit vier Jahren als Maler in München tätig.Emmy Hennings: Ende der Haft
Emmy Hennings erster Roman „Gefängnis“ macht sie 1919 als Autorin bekannt. Der autobiographische Text beschreibt in zwei Teilen ihre Erfahrungen im Gefängnis. Emmy Hennings musste 1914/1915 zweimal eine mehrwöchige Haftstrafe verbüßen. In diesem Auszug aus dem Roman beschreibt die Autorin, wie sie das Ende ihrer mehrwöchigen Haft erlebt.
Das Zitat finden Sie in: Emmy Hennings: Gefängnis / Das graue Haus / Das Haus im Schatten. Werke und Briefe. Kommentierte Studienausgabe von Christa Baumberger und Nicola Behrmann. Göttingen 2015, Seite 127.
Für die Ausstellung „Emmy Hennings – Jahrhundertfrau der Avantgarde“ im Forum ALTE POST wurde der Roman in Medienpartnerschaft mit dem speak low Verlag als Hörbuch herausgegeben (Emmy Hennings: Gefängnis, Sprecherin: Inka Löwendorf, speak low, 1 mp3-CD, 4 Std. 35 Min., 18 Euro).
Für Mai 2020 steht das Hörbuch auf Platz 3 der Hörbuchbestenliste von hr2. Außerdem ist das Hörbuch für den Deutschen Schallplattenpreis nominiert.
Dieser Erfolg zeigt die Aktualität und die zeitlose Qualität von Emmy Hennings Werk.Hugo Ball: Seepferdchen und Flugfische
„Seepferdchen und Flugfische“ ist eines der dadaistischen Lautgedichte, mit denen Hugo Ball die moderne Lyrik revolutioniert hat. Er verzichtet in diesen Versen bewusst auf die konventionelle Sprache, weil er keine Worte will, „die andre erfunden haben“. Erstmals vorgetragen wurde das Gedicht am 29. März 1917 in der Züricher Galerie Dada zu einem abstrakten Tanz von Sophie Taeuber-Arp. Ball selbst schreibt dazu: „Aus einem ‘Gesang der Flugfische und Seepferdchen‘ wurde ein Tanz voller Spitzen und Gräten, voll flirrender Sonne und von schneidender Schärfe.“
Den Text finden Sie in: Hugo Ball: Zinnoberzack, Zeter und Mordio. Alle Dadatexte. Hrsg. von Eckhard Faul. Göttingen 2011, S. 27.Heinrich Bürkel: Ruinen
Das Bürkel-Gemälde „Ruinen“ (um 1830/32. Öl/Papier auf Karton. Inventarnr. WV 566/HBÖ 48N) zeigt einen Wanderer in einer scheinbar verlassenen Ruinenlandschaft. Bei genauer Betrachtung zeigt sich allerdings, dass der Ort lebendig ist.
Über den Ruinen vergangener Zeiten wächst und blüht es und Ranken überwuchern die Architektur. Das saftige Grün wird in gezielten, teilweise mit der Federspitze gepunkteten Details zum Leben erweckt. Auch im Innern des Gemäuers befindet sich ein Detail, das verrät, dass hier Menschen am Werk waren und der Wanderer, wenngleich allein, es doch nicht ist.
In der Zeit der Romantik suchten insbesondere Maler gezielt Objekte dieser Art auf, die im Geiste an die Tradition und Ideale der Antike erinnerten und der Kontemplation dienten.
Hervorzuheben ist, dass es sich hierbei um ein Werk aus Bürkels Frühphase handelt, bei dem das Gemälde nicht bis ins Detail zu Ende ausgeführt wurde, dadurch ist der Malprozess deutlich erkennbar und die Landschaft schält sich praktisch aus der Leinwand.Emmy Hennings: Das Zwiegespräch
Emmy Hennings war seit ihrer Konversion 1911 mit dem Katholizismus verbunden. Ihrer Gläubigkeit gab sie unter anderem in zahlreichen Gedichten Ausdruck. Dieses Gedicht zur Karwoche aus dem Jahr 1941 finden Sie in gesamter Länge in: Emmy Hennings: Gedichte. Hrsg. und kommentiert von Nicola Behrmann und Simone Stumpf. Göttingen 2020, S. 263-265.